Die Geschichte eines Porsche Diesel Liebhabers der im Urlaub (s)einen Schatz fand!
Südfrankreich war an Ostern 2006 das Ziel um auszuspannen, Sonne zu tanken den ganzen Tag am Meer verweilen. Dies
entspricht nicht ganz der Realität und meiner Vorstellung Urlaub zu machen! Wer mich kennt der weiß, 2 Stunden am
selben Fleck und ohne jegliche Tätigkeiten auszuüben, undenkbar! Für solch prekäre Situationen habe ich mein Fahrrad
im Urlaub dabei. Ich fahr mal die Gegend erkunden, bin gegen Mittag wieder da, spätestens am 2. Tag wird man solche
Worte von mir hören. So auch an Ostern 2006, als ich morgens einen Fahrradausflug unternahm. Die Gegend, eine
herrlich gelegene Weingegend direkt am Meer, etwas im Hinterland noch zahlreiche Winzer mit ihren farbenfrohen
Weinbergen, einfach toll.Als begnadeter Oldtimer Sammler und
Restaurateur kombinierte ich folgendermaßen: Um die Weinberge
zu pflegen sollte man einen Traktor besitzen, der Traktor sollte
schmal sein, damit man zwischen den engen Reben sich bewegen
und arbeiten kann. Jetzt sollte man wissen, dass mein Herz unter
anderem auch den wunderschön geformten Porsche Traktoren
gehört, dann sollte man wiederum wissen, dass ich im Besitz
einer größeren Porsche Diesel Sammlung bin, vom Junior bis
zum stärksten Porsche, dem Master ist auf meinem Hof alles
zu finden. Halt einer fehlt noch! Stimmt, jetzt schließt sich der
Kreis, ein äußerst seltener Porsche Diesel Schmalspur.Und nun
zurück zu meinem Fahrradausflug, allein in Südfrankreich auf
weiter Flur, nach ca. 15 km erhöhter Puls nach
weiteren 500 m "Ungewissheit." Es folgte ein
kurzer Fußmarsch, und dann die Gewissheit:
Ein Schlepperfriedhof lag zu meinen Füßen!
Und dann nicht genug, es kam wie es kommen
musste, als ich den stark zugewachsenen Zaun
entlang lief traute ich nach ein paar Metern
meinen Augen nicht. Zwischen hunderten von
teils schön anzusehenden Schmalspurtraktoren
der wahre Lichtblick auf dem Gelände, ein kleiner
Porsche Diesel Schmalspur.
Kann denn Urlaub schöner sein? Es folgten noch
weitere Urlaubsaufenthalte in Südfrankreich, bis
ich schließlich vor wenigen Monaten im Sommer-
Sommerurlaub zum X.ten Male den Porsche auf
dem Schlepperfriedhof besuchte. Dank einer
langjährigen Urlaubsbekanntschaft Namens
Werner, der mich überredete endlich mal in den
Schlepperfriedhof reinzugehen, der in den
vergangenen Jahren immer durch Verbotsschilder abgeriegelt war. Gesagt getan. Wir waren nicht recht drinnen, ein Auto
kam um die Ecke, das muss der Chef sein! Es war der Chef! Nach wildem gestikulieren und zahlreichen Erklärungs-
versuchen wurde man sich einig, und wir durften den "Friedhof" besichtigen. Als wir uns zum begehrten Objekt durch-
gerungen haben, kam dann auch gleich die Ernüchterung. Nein nicht der Zustand des Porsche Schleppers war das
Problem, sondern viel mehr der Umstand, denn der Besitzer wollte mir den Traktor nicht ums ver… verkaufen. Es folgten
Minuten der Traurigkeit und Ratlosigkeit, bis ich einen letzten Versuch unternahm den Besitzer doch noch umzustimmen,
ich weiß bis dato nicht wie es mir gelang, aber ich habe es geschafft für einen mehr als fairen Preis den Porsche zu
kaufen.
Die verbleibenden Urlaubstage nutzte ich, sämtliche Hebel in
Bewegung zu setzen, um den Kaufvertrag und letztendlich auch
den Transport zu organisieren. Mit einer riesen Handyrechnung
und wirklich guten Freunden war dies auch bald erledigt. Nach
der 850 km langen Heimreise mit Auto und Wohnwagen, ging ich
2 Tage später wieder auf Reisen, diesmal war es kein Wohn-
wagen den ich hinter mir hatte, sondern einen Tandemanhänger
eines Schlepperfreundes auch Namens Werner.
Da ich immer der Meinung war, dass es sich um
einen ca. 400 mal gebauten Porsche Diesel
Schmalspur 108 S handelte, wurde ich am Tag
der Abholung eines besseren belehrt. Als ich die
Fahrgestellnummer und das Typschild für den
Kaufvertrag an meinem frisch erworbenen Porsche
ablas traute ich wieder mal meinen Augen nicht!
Es handelt sich nicht um den besagten Typ 108 S,
sondern um den nur ca. 50 - 100 mal gebauten
109 S !
Nein nein kein Freudenschrei, vielmehr
Traktor verladen, verzurren, bezahlen und
nichts wie weg. Nach ca. 500 m ein Blick
zu meinem Sohn Rico, genau dann kam
er, der Freudenschrei!

Dies war die Geschichte des 109S, nun
wusste auch meine Frau Birgitte warum
ich immer wieder mit dem Fahrrad in
Südfrankreich unterwegs war, und ich
auch nirgendwo anders mal Urlaub
machen wollte!

Dieses Jahr? Weinberge hatten wir doch
schon, oder! Vielleicht werde ich mal
neue Gebiete (Schrottplätze) erschließen!

Porsche Diesel Freunde
Birgitte&Christian Straßburger

Den Bericht finden sie auch unter
www.porsche-diesel-classic.de/index.php?id=641